Schmuck ist eine sichere Wertanlage – oder? Schließlich bestehen Ringe, Ketten und Armbänder oft aus edlen Materialien wie Gold oder Diamanten. Es gibt jedoch einige wissenswerte Fakten, die bei einem Verkauf unbedingt berücksichtigt werden sollten. Frau Dora begleitet Sie mit transparenter Beratung, ehrlicher Expertise und jahrelanger Erfahrung, damit Sie mit Klarheit und einem guten Gefühl die richtige Entscheidung für Ihren Schmuck treffen können.
Das Wichtigste in Kürze:
Schmuck hat hohe Aufschläge durch Produktionskosten, Marketing und Handelsspannen.
Beim Wiederverkauf zählt meist nur der Materialwert – mit erheblichen Verlusten.
Modetrends beeinflussen den Wert, sodass viele Stücke schnell an Beliebtheit verlieren.
Labordiamanten und industrielle Fertigung drücken die Preise zusätzlich.
Wer Schmuck liebt, sollte ihn tragen – als Wertanlage ist er meist ungeeignet.
Sie spielen mit dem Gedanken, Schmuck zu verkaufen? Viele Verkäufer haben eine klare Erwartung: Sie hoffen, einen guten Preis für ihr geliebtes Stück zu erhalten, idealerweise in der Nähe des ursprünglichen Kaufpreises. Die Realität sieht aber oft anders aus: Der emotionale Wert eines Schmuckstücks weicht meist stark vom tatsächlichen Marktwert ab. Warum ist das so?
Bevor ein Schmuckstück in der Vitrine eines Juweliers landet, hat es bereits eine lange Reise hinter sich. Von der Mine über die Verarbeitung bis hin zum Einzelhandel – an jeder Station entstehen Kosten und Aufschläge. Besonders hoch sind die Margen im Einzelhandel: Juweliere kalkulieren großzügig, denn sie müssen Mieten, Personal, Versicherungen und Werbung finanzieren. Zudem kommt die Mehrwertsteuer, die beim Kauf direkt anfällt.
Ein Diamant beispielsweise durchläuft zahlreiche Hände, bevor er in einem Ring oder einer Kette landet. Er wird in Ländern wie Kanada, Russland oder Botswana abgebaut, nach Indien oder Antwerpen verschifft, dort geschliffen und schließlich in Schmuckstücke eingefasst. Dabei verdient jeder in der Kette mit – vom Minenbetreiber über den Großhändler bis hin zum Designer und Juwelier. Der Endkunde bezahlt somit nicht nur das Material, sondern eine lange Reihe an Zwischenschritten.
Warum sind bestimmte Schmuckstücke plötzlich „in“ und andere verlieren an Wert? Ganz einfach: Modehäuser und Juweliere bestimmen Trends gezielt durch Werbekampagnen und prominente Testimonials. So ist insbesondere das Verständnis für Diamanten stark von der Werbung geprägt – dazu gleich mehr.
Viele Menschen verbinden mit ihrem Schmuck besondere Erinnerungen und gehen davon aus, dass er auch finanziell eine sichere Anlage ist. Doch beim Wiederverkauf folgt oft die Ernüchterung: Der ursprüngliche Kaufpreis spiegelt meist nicht den Marktwert wider.
Der Materialwert zählt. Das Design, die Marke oder die Handwerkskunst spielen beim Wiederverkauf kaum eine Rolle. Käufer können fast ausschließlich für das enthaltene Gold, Silber oder Platin zahlen.
Laborgezüchtete Diamanten. Sie sind mittlerweile kaum von natürlichen Diamanten zu unterscheiden, aber wesentlich günstiger in der Herstellung. Das drückt die Preise und macht den Wiederverkauf noch schwieriger.
Prominente Schmuckmarken. Kunden zahlen oft für Namen wie Tiffany oder Cartier und das entsprechende Marketing, nicht für den eigentlichen Materialwert. Was einst durch prominente Werbegesichter als Luxus galt, verliert beim Wiederverkauf schnell an Glanz.
Diamanten gelten als Inbegriff von Luxus, Seltenheit und Beständigkeit. Diese Vorstellung ist das Ergebnis jahrzehntelanger, geschickter Marketingstrategien. Ein gutes Beispiel ist die berühmte Kampagne des Traditions-Diamantenhauses De Beers. Der aus den 60-er Jahren stammende Slogan „A Diamond is Forever“, einzigartig in Szene gesetzt von der unverwechselbaren Marilyn Monroe, ist eine wahrhaft clevere Marketingstrategie, die uns seit Jahrzehnten glauben lässt, Diamanten seien sowohl selten und unvergänglich als auch nahezu obligatorisch für eine Verlobung.
Diamanten sind aber weder so knapp, noch so wertbeständig, wie es die Werbekampagnen suggerieren. Tatsächlich verlieren viele Diamanten sofort nach dem Kauf erheblich an Wert. Sie sind keineswegs unzerstörbar – mit einem Bunsenbrenner kann man sie verbrennen, mit einem Hammer zerschlagen. Zudem ist laut Studien erwiesen, dass in tiefen Erdschichten die unvorstellbare Zahl von mehr als zehn Billiarden Tonnen Rohdiamanten lagern (1). Die Vorstellung, dass Diamanten eine sichere Wertanlage sind, ist daher vor allem eines: ein geschickt aufgebauter Mythos.
Wenn in den Medien von Schmuck die Rede ist, dann oft in schwindelerregenden Preiskategorien: Diamanten, die für Millionen versteigert werden, legendäre Colliers mit königlicher Geschichte oder Ringe, die von Stars getragen werden. Solche Schlagzeilen prägen unser Bild davon, was Schmuck „wert“ ist – und lassen schnell den Eindruck entstehen, dass jedes Schmuckstück eine sichere Anlage sein muss.
Die teuersten Schmuckstücke der Welt sind jedoch einzigartig – nicht nur wegen ihrer Edelsteine, sondern vor allem durch ihre Herkunft, ihre Geschichte oder berühmte Vorbesitzer. Ein Beispiel ist der Hope-Diamant, der heute unbezahlbar ist, aber vor allem durch die Mythen um einen Fluch, der Unglück über seine Besitzer brachte, berühmt wurde. Zu seinen bekannten Eigentümern gehörten unter anderem König Ludwig XIV. und der britische Bankier Henry Philip Hope, nach dem der Diamant benannt wurde. Ein weiteres Beispiel: Der Pink Star, ein rosa Diamant, der für über 70 Millionen Dollar versteigert wurde – eine absolute Rarität.
Doch was bedeutet das für gewöhnliche Schmuckstücke? Wer eine Goldkette, einen Diamantring oder ein Erbstück besitzt, kann nicht davon ausgehen, dass es sich automatisch um eine Wertanlage handelt. Der Wiederverkaufswert richtet sich nach dem reinen Materialwert, nicht nach romantischen Vorstellungen oder medialen Sensationen.
Schmuck und Luxusuhren sollten in erster Linie Freude bereiten – als besondere Stücke, die man gerne trägt und wertschätzt. Wer mit der Hoffnung auf Gewinn verkaufen möchte, könnte enttäuscht werden. Und wenn der Verkauf doch ansteht? Dann hilft es, sich nicht über den Marktwert zu ärgern, sondern ihn als Chance zu sehen: als Möglichkeit, einem neuen Besitzer Freude zu bereiten. Frau Dora begleitet Sie dabei mit Fachwissen und Transparenz, damit Sie den Verkaufsprozess entspannt und mit einem guten Gefühl erleben.